Tarifpartnerschaft 2.0 - gemeinsam Reformen gestalten
Behörden – Partner in der Tarifpartnerschaft 2.0
Das Schweizer Gesundheitssystem steht vor grossen Veränderungen: EFAS, der neue ambulante Arzttarif, Digitalisierungsschritte wie DigiSanté oder Anpassungen im KVG und in der KVV. All diese Reformen verlangen nach neuen Formen der Zusammenarbeit. Genau hier setzt die Einkaufsgemeinschaft HSK mit der Initiative Tarifpartnerschaft 2.0 an.
Tarifpartnerschaft 2.0 – mehr als klassischer Dialog
Tarifpartnerschaft 2.0 bedeutet, dass Versicherer, Leistungserbringer, Verbände und Behörden frühzeitig und proaktiv gemeinsam Lösungen entwickeln. Anstelle von Blockaden und endlosen Verfahren stehen ein konstruktiver Dialog, ein aktives Miteinander und die Bereitschaft im Vordergrund, neue (Tarif)Modelle zu entwickeln und praktisch zu erproben. Ziel dabei ist, am Ende und nach erprobter Pilotphase, erfolgreiche Modelle in den Regelbetrieb und in eine Branchenlösung zu überführen.
Für Behörden wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Kantone und die Gesundheitsdirektorinnen- und Gesundheitsdirektoren- Konferenz (GDK) stellt diese Form der Zusammenarbeit einen zentralen Mehrwert dar. Sie erhalten Zugang zu praktischen Erfahrungen aus Projekten und können Reformen daten- und praxisbasiert vorantreiben. Damit wird HSK zur treibenden Kraft einer Tarifpartnerschaft, die Lösungen entwickelt und Innovationen vorantreibt.
Pilotprojekt Biel – Ambulantisierung konsequent umgesetzt
Ein Schlüsselthema der kommenden Jahre ist die Ambulantisierung. Sie zielt darauf ab, Behandlungen, die bisher stationär erbracht wurden, wo sinnvoll, ins ambulante Setting zu verlagern. Das entlastet die Spitäler, senkt die Kosten und verbessert die Patientenversorgung. Ambulantisierung ist dabei kein Selbstläufer, sondern bedarf aufgrund der bestehenden Fehlanreize im System einer aktiven Förderung und neuer Tarifmodellansätze.
Antworten liefert das Pilotprojekt, das HSK mit dem Spitalzentrum Biel (SZB), und dem Kanton Bern im Dreigespann gestartet hat. Über drei Jahre wird ein neues Tarifmodell erprobt, das darauf abzielt, bestehende Fehlanreize zu überwinden und die ambulante Ausrichtung konsequent voranzutreiben.
Das Modell ist eng mit dem Gesundheitszentrum MEDIN Biel/Bienne verbunden, insbesondere mit dem dortigen Operationszentrum MEDIN au Lac, das bereits eine erprobte ambulante Versorgungsstruktur bietet. Ziel ist es, konkrete Erfahrungen zu sammeln, die als Grundlage für die geplante Einführung von EFAS ab 2028 dienen können.
Neben den Versicherern leistet auch der Kanton Bern einen wesentlichen Innovationsbeitrag, und das Spitalzentrum Biel trägt das Projekt finanziell mit. Pro Fall werden Kosteneinsparung erwartet, um die Effizienz der Versorgung zu steigern, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
Das Pilotprojekt Biel zeigt exemplarisch, wie Tarifpartnerschaft 2.0 funktioniert: Behörden, Leistungserbringer und Versicherer ziehen am selben Strang, um Lösungen praxisnah zu erarbeiten, zu testen und die Weichen für eine schweizweite Umsetzung zu stellen.
Weitere Initiativen für zukunftsfähige Versorgung
Im Rahmen ihrer Offensive «Tarifpartnerschaft 2.0» engagiert sich HSK auch in Projekten, die praxisnahe Daten-, Vertrags- und Tariflösungen entwickeln und erproben – von Pilotprojekten bis hin zu systemweiten Ansätzen. So engagiert sich HSK bei innovativen und patientenzentrierten Behandlungsformen, wie Hospital@Home oder neuen Ansätzen in der Pflege. HSK bringt dort ihre Expertise ein und stellt sicher, dass die Behandlungsformen tarifarisch abgebildet und zu einer systemweiten Lösung weiterentwickelt werden können.
Nebst diesen Pilotmodellen beteiligt sich HSK auch in innovativen nationalen Initiativen wie:
- dem Projekt SpiGes zur Datenerhebung nach dem «Once-Only-Prinzip)
- dem Projekt zu Tarifermittlungsgrundsätzen im Bereich der stationären Gesundheitsversorgung oder
- dem Projekt zur «Umsetzung des Monitoringartikels 47c KVG.
(Mehr zur Mitarbeit von HSK in den nationalen Initiativen finden Sie hier).
Damit unterstützt HSK einen konstruktiven Dialog zwischen Leistungserbringern, Versicherern und Behörden und trägt zur praxisnahen Umsetzung von Reformen bei.
HSK im Dialog mit Behörden - gemeinsam Zukunft gestalten
Behörden stehen mitten in den Reformprozessen des Schweizer Gesundheitssystems. Ob bei der Genehmigung von Tarifen, bei der Spitalplanung oder bei Fragen der Datentransparenz: Sie benötigen Partner, die Praxiswissen, Datenkompetenz und Innovationskraft einbringen. HSK erfüllt diese Rolle. Mit HSK-getriebenen Projekten wie dem Pilotmodell in Biel oder Hospital@Home sowie der Beteiligung an nationalen Projekten wie SpiGes oder dem empirischen Modell zeigt HSK, wie sich Tarifpartnerschaft 2.0 konkret umsetzen lässt. HSK liefert Behörden fundierte Informationen, begleiten Reformprozesse und schafft die Grundlage für ein Gesundheitssystem, das zukunftsfähig, transparent und tragfähig bleibt.
Kontaktieren Sie uns als Behörde, wenn Sie neue, innovative Tarifprojekte in Ihrem eigenen Kanton realisieren oder ähnliche Pilotprojekte wie in Biel oder Hospital@Home in Ihrem Kanton umsetzen möchten. HSK steht zu ihrem Leitsatz «Tarifpartnerschaft 2.0 – gemeinsam neue Wege gehen!»