Einkaufsgemeinschaft HSK AG
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Heutige Tariflandschaft – Weg in die Zukunft oder Sackgasse?

Die Einkaufsgemeinschaft HSK feiert dieses Jahr ihr Jubiläum. Mit unserem Jahresthema beleuchten wir die Tariflandschaft der Schweiz in all ihren Facetten. Wir zeigen auf, welche Entwicklungen sich in den verschiedenen Tarifstrukturen abzeichnen und wie sich diese auf die Verhandlungen und Preismodelle auswirken.

10 Jahre Tarifverhandlungen

Seit 10 Jahren sind wir eine verlässliche Partnerin. Wir verhandeln mit den Leistungserbringern im Schweizer Gesundheitswesen (z.B. Spitäler, niedergelassene Ärzte, etc.) die Preise, welche diese den Versicherern in Rechnung stellen. Wir vertreten rund 2 Millionen Grundversicherte für die drei Krankenversicherer Helsana, Sanitas und KPT. Damit verbunden sind rund 750 Tarifverträge mit einzelnen Leistungserbringern, deren Gruppierungen, Gesellschaften oder Verbänden sowie den Kantonen. Tarif-Verhandlungen gehören somit ebenso zu unserem Kerngeschäft wie die Erstellung von Preismodellen und Benchmarks. Ein Benchmarking umfasst den schweizweiten Vergleich OKP-pflichtiger Betriebskosten. Der aus dem Benchmarking resultierende Benchmark-Wert dient als erster Richtwert für die Tarifverhandlungen (mehr dazu siehe Benchmark SwissDRG oder Benchmark TARPSY). Unser Metier dreht sich somit rund um verschiedene Tarifstrukturen, Daten, Preismodelle, Verhandlungen und den daraus resultierenden Tarifen und Verträgen. Auf unseren Social-Media-Kanälen LinkedIn und Twitter werden wir im Jubiläumsjahr monatlich interessante Fakten und Zahlen rund um die Einkaufsgemeinschaft HSK veröffentlichen. Seien Sie gespannt und werden Sie unser Follower.

Wandel in der Schweizer Tariflandschaft

Status Quo im Jahr 2021

Die Gründung der Einkaufsgemeinschaft HSK im Jahr 2011 erfolgte kurz vor der Einführung der neuen Spitalfinanzierung SwissDRG im Jahr 2012. Seitdem erfolgt die Vergütung von akutstationären Leistungen nicht mehr nach unterschiedlichen, kantonalen Tarifsystemen, sondern schweizweit einheitlich nach diagnosebezogenen (Fall-)Pauschalen.

Die Tariflandschaft im Schweizer Gesundheitswesen hat sich in den letzten 10 Jahren nicht nur im Hinblick auf die Spitäler gewandelt. In der Psychiatrie wird seit 2018 die nationale Tarifstruktur TARPSY angewendet. Bei den ambulant ärztlichen Leistungen wurde am 12. Juli 2019 die von der ats-tms AG entwickelte, neue Tarifstruktur TARDOC beim Bundesrat zur Genehmigung eingereicht. Sie soll die seit 2004 bestehende, veraltete und nicht mehr sachgerechte Tarifstruktur TARMED   ablösen. Zeitgleich finden auf dem politischen Parkett Diskussionen über eine gleichwertige Behandlung von ambulanten Pauschalen und Einzelleistungstarifen (TARMED, TARDOC) statt. Die Co-Existenz von zwei parallelen Tarifstrukturen im ambulanten Bereich wäre für die Schweiz ein Novum und wird von den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen kontrovers diskutiert. Schliesslich ist im Bereich der Rehabilitation für das kommende Jahr 2022 die Einführung der neuen Tarifstruktur ST-Reha geplant (siehe Newsletter Artikel «Neue Tarifstrukturen in der Psychiatrie und Rehabilitation»).

Damit aber noch nicht genug. Der medizinische Sektor wird von zahlreichen Innovationen geprägt. Nennenswert sind zum Beispiel Genpanels sowie die Telemedizin. Solche Leistungen sind häufig nicht in bestehenden Tarifstrukturen abgebildet und bedürfen teilweise neuer Preismodelle und innovativer Ansätze (siehe Newsletter Artikel «Tarifvertrag Gentest Foundation One®»). Ebenso sorgen Gesetzesrevisionen, wie die des Heilmittelgesetzes oder die neue Qualitätsvorlage (siehe Newsletter Artikel «Nationaler Rahmenvertrag im Heilmittelbereich») dafür, dass der Faktor Qualität zukünftig verstärkt bei den Tarifverhandlungen berücksichtigt werden muss. Damit ergibt sich für die Schweiz eine Tariflandschaft mit einer breiten Palette an verschiedenen Tarifsystemen, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und Reifegraden befinden. Hinzu kommt: Die stationären Tarifstrukturen SwissDRG und TARPSY wurden als lernende Systeme implementiert. Jährliche Weiterentwicklungen sollen dafür sorgen, dass die Abbildung der Kosten stetig verbessert wird und die Tarifsysteme fit für die Zukunft bleiben. Gleiche Bestrebungen sind für den ambulanten Bereich angedacht.

Jahresthema

Es stellt sich die Frage, ob das Schweizer Gesundheitswesen mit einer solchen Tariflandschaft seine Zukunftsfähigkeit ausbaut. Denkbar ist, dass der eingeschlagene Weg, mit verschiedenen, an sich isolierten Tarifstrukturen in einer Sackgasse mündet. Diese Diskussion wird gegenwärtig mit den Begriffen «Fragmentierung» und «Silo-Denken» der Tarifstrukturen geführt.

Für die verschiedenen Tarifbereiche stellen sich angesichts der vielen Neuerungen weitere Herausforderungen. Die Akteure fragen sich, welche Entwicklungen im Detail auf sie zukommen werden und welche Hindernisse zu bewältigen sind. Ebenso ungeklärt ist, welche Auswirkungen die Weiterentwicklung der Tarifstrukturen auf Tarifverhandlungen und Preismodelle hat. Ein weiterer Aspekt in der laufenden Diskussion ist die Frage danach, ob die Koexistenz von zwei Tarifstrukturen im ambulanten Setting eine Chance darstellt oder zur Rosinenpickerei führt. Auf hohes Interesse stösst zudem die Fragestellung, ob Tarifstrukturen als lernende Systeme die Entwicklungen der Zukunft mitmachen können. Konkret wäre zu prüfen, wo die Potentiale und die Grenzen solcher Lernsysteme angesichts neuer Therapien liegen? Die Rolle der Digitalisierung, die angesichts der COVID-19 Krise einen Schub erhalten hat, ist ebenso Gegenstand der aktuellen Diskussion rund um die Tariflandschaft der Schweiz.

Die Einkaufsgemeinschaft HSK wird diesen Fragen als Jahresthema 2021 nachgehen. Wir beleuchten das Thema über das ganze Jahr verteilt aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf unseren Kommunikationskanälen. Unter der Fragestellung «Heutige Tariflandschaft – Weg in die Zukunft oder Sackgasse?» lassen wir verschiedene Akteure auf Seiten der Wissenschaft, Datenbasis, Politik, Leistungserbringer sowie Krankenversicherer zu Wort kommen. Wir wagen dabei den Blick über den Tellerrand hinaus. Jahres-Highlight wird unser «HSK Forum 2021» sein. Aufgrund der noch unsicheren COVID-19-Lage ist noch offen, in welcher Ausführungsform (digital oder physisch) der Event stattfinden wird. Das Jubiläumsjahr bleibt spannend! Halten Sie sich über unseren Newsletter und über unsere Social-Media-Kanäle (Twitter, LinkedIn) auf dem Laufenden!

Wie interessant ist der Artikel für Sie?

Weiterführende Informationen

Benchmark SwissDRG Tarifjahr 2021 Benchmark TARPSY Tarifjahr 2021 Newsletter Beitrag «Tarifvertrag Gentest Foundation One®», September 2021 Newsletter Beitrag «Nationaler Rahmenvertrag im Heilmittelbereich», Dezember 2019 Newsletter Beitrag «Neue Tarifstrukturen in der Psychiatrie und Rehabilitation», September 2018 Registrierung für den Newsletter der Einkaufsgemeinschaft HSK https://www.linkedin.com/company/einkaufsgemeinschaft-hsk https://twitter.com/hsk_schweiz

Ihr direkter Kontakt

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Eliane Kreuzer

Geschäftsführerin
T +41 58 340 64 92
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