Einkaufsgemeinschaft HSK AG
Postfach
8081 Zürich

www.ecc-hsk.info
Mehr Wettbewerb.<br />Mehr Transparenz.<br />Mehr Kompetenz.

Mehr Wettbewerb.
Mehr Transparenz.
Mehr Kompetenz.

Datenbasierte Preisfindung für ein zukunftsfähiges Schweizer Gesundheitswesen

Newsletter abonnieren

Neue Tarifstrukturen in der Psychiatrie und Rehabilitation

Seit 2018 ist TARPSY als Tarifstruktur in der stationären Psychiatrie im Einsatz. Längst ist auch eine neue Struktur in der Rehabilitation fällig (ST Reha). Die Einführung dieser neuen stationären Tarifstruktur wurde jedoch erneut verschoben und ist nun für 2022 geplant.

TARPSY: Ergebnisse der Vertragsverhandlungen 2018

Seit Anfang 2018 wird in der stationären Psychiatrie die leistungsbezogene Tarifstruktur TARPSY angewendet. Die Ergebnisse der Vertragsverhandlungen zeigen, ähnlich wie nach der Einführung des Fallpauschalensystems SwissDRG, noch eine sehr grosse Tarifbandbreite. Der durchschnittliche vereinbarte Basispreis bei 58 Kliniken beträgt 661 Franken pro Tag. Gründe für diese Bandbreite könnten zum Beispiel Schwachstellen in der Tarifstruktur oder eine unzureichende Qualität der gelieferten Daten der Leistungserbringer sein. TARPSY wurde als lernendes System aufgebaut, sodass es mit Hilfe der erhobenen Daten ständig weiterentwickelt werden kann.

Bisher wurden die für 2018 vereinbarten Basispreise von den Kantonen nicht genehmigt. Grund dafür ist, dass sich der Preisüberwacher erst vor kurzem dazu geäussert hat. Er hat den zwischen den Kliniken und Versicherern ausgehandelte Basispreis zwischen den Kliniken in einem Benchmarking verglichen. Der vom Preisüberwacher im Jahr 2018 als wirtschaftlich erachtete Basispreis für stationäre Psychiatriebehandlungen beträgt 636 Franken pro Tag und entspricht dem 20. Perzentil aller 41 kalkulierten Basispreise inkl. einer Toleranzmarge von 10% für die Einführungsphase. Bei Tarifverträgen, welche diesen Wert übersteigen, empfiehlt der Preisüberwacher den Kantonen deren Nichtgenehmigung.

HSK führte die Vertragsverhandlungen im Sinne des geltenden Verhandlungsprimates und hat die von den Kantonen genehmigten Tarife 2017 ertragsvolumen-neutral auf den neuen Basispreis umgerechnet.

TARPSY ist eine Schweizer Neuentwicklung. Die Tarifstruktur bzw. TAPRSY 1.0 wies Schwachstellen auf, die zum Teil bereits in der Version 2.0 verbessert worden sind. Aufgrund der ungenügenden und unsicheren Datenqualität der Kliniken sind im ersten Jahr aussagekräftige Tarifvergleiche, die auch in einer behördlichen Festsetzung standhalten, aus Sicht HSK nicht möglich. Die von HSK vereinbarten Tarifverträge wurden bis auf wenige Ausnahmen bewusst auf ein Jahr befristet, um von den ersten Systemerfahrungen zu profitieren und die Verhandlungen für 2019 auf verbesserten Datengrundlagen zu führen.

Benchmarking in der Psychiatrie

Die Einkaufsgemeinschaft HSK plant, auch im Bereich Psychiatrie ein Benchmarking zu etablieren. Das methodische Verfahren wird sich jenem im Akutbereich anlehnen. Welche Aussagekraft die Kostendaten 2017 der Leistungserbringer haben, kann noch nicht beurteilt werden. Bisher haben keine plausiblen und vergleichbaren Daten vorgelegen, die für ein nationales Benchmarking hätten verwendet werden können.

TARPSY in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Per Tarifjahr 2019 soll TARPSY von allen Kliniken auch im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie angewendet werden. Die Tarifstruktur wurde zur Genehmigung beim Bundesrat eingereicht. HSK startet in den kommenden Wochen mit den ersten Verhandlungen.

Einführung von ST Reha auf 2022 verschoben

Die neue Tarifstruktur der stationären Rehabilitation wurde von der SwissDRG AG auf 2022 verschoben. Mit der aktuellen Version seien zentrale Anforderungen an ein leistungsbezogenes Finanzierungssystem, wie es ST Reha sein soll, nicht erfüllt. Grund dafür ist unter anderem die unzureichende Datenbasis. Für das neue Tarifmodell erfasst die SwissDRG AG daher derzeit zusammen mit den Leistungserbringern die nötigen Kosten- und Leistungsdaten.

Längst ist eine Überholung des bestehenden Systems notwendig. Die fehlende nationale Tarifstruktur erschwert den Vergleich der Spitäler und ein Kostenvergleich unter Berücksichtigung des Schweregrads ist erst nach der Einführung von ST Reha möglich. Ebenfalls leidet die Preisstabilität unter der späteren Einführung von ST Reha: Die Kantone legen zu hohe Arbeitstarife fest und HSK stellt massive Mengenausweitungen fest.

Die Einkaufsgemeinschaft HSK bedauert diese Verzögerung, so Brigitte Romer, Tarifmanagerin Rehabilitation: «Es ist an der Zeit, dass die Vorgaben des Krankenversicherungsgesetzes umgesetzt werden.»

Wie interessant ist der Artikel für Sie?

Ihr direkter Kontakt

#

Riadh Zeramdini

Stv. Geschäftsführer| Leiter Region Ost und West
T +41 58 340 41 88
riadh.zeramdini