Neue Gesundheitsleistung im Kanton Tessin
Ab 2018 wird die Tessiner Spitalplanung den Tessiner Patienten ein zusätzliches Angebot namens «RAMI» (Reparti acuti di minore intensità) für die postakute Spitalbehandlung bieten. Zu diesem neuen Vorschlag kann man alles sagen, ausser, dass er wenig debattiert ist.
Zum einen gibt es die Umwandlung von Akutbetten in RAMI-Betten (ca. 200 in mehreren Phasen), zum anderen gibt es eine Überschneidung mit den bestehenden Betten der Akut- und Übergangspflege (AÜP). Die RAMI-Behandlungsangebote sollten der Akut- und Übergangpflege übergeordnet sein, aber in der Tat sind sie im KVG in die Kategorie der Pflegeheime eingestuft. Ihre Finanzierung ist daher völlig anders, denn sie folgt den Bestimmungen nach Art. 7 Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) mit 12 Pflegestufen.
Im Bereich der medizinischen und paramedizinischen Leistungen befinden sich die Tarifpartner derzeit in einer intensiven Verhandlungsphase. Diese wird für die Kostenentwicklung in diesem Sektor, der in den letzten Jahren stark gewachsen ist, von zentraler Bedeutung sein.
Das Gute an der neuen Leistung ist, dass es für die Patienten keine Auswirkungen auf die Versorgungsqualität gibt. Die RAMI-Institute sind in der Tat dieselben Institutionen, die sich bisher mit der akuten Nachsorge befasst haben. Eine Neuheit ist jedoch die Kostenteilung: Die Patienten werden gebeten, sich an den Aufenthaltskosten mit 30 Franken pro Tag bis zu einem Höchstbetrag von 600 Franken pro Jahr zu beteiligen.
Die Hoffnung ist, dass die RAMI-Betten die Akutspitäler entlasten. Die Herausforderung besteht darin, dass die Kosten für diesen Sektor nicht weiter steigen.
Ob die schweizweit einzigartige Tessiner Lösung innovativ oder ein Schlag ins Wasser sein wird, wird sich erst mit der Zeit zeigen.
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Publikationsdatum
18. Dezember 2017